
- Wie soll ich mir das bloß leisten?
- Richtiger Umgang mit Geld
- Gehirn im Ruhemodus
- Think positive!
- Egoismus beim Bezahlen
- magische 10%- Regel
- Das ist ein Befehl!
- Gehaltserhöhungen, die keine sind..
- …weil sie die Lebensqualität nicht langfristig steigern
- Von negativer zu (finanziell) positiver Motivation
- Die Macht des Kapitals
- Das klingt unglaublich…
- Nimm dir Zeit, habe etwas Geduld
- Kreisläufe der Passivität vermeiden
- Die Bewertung von Arbeit der anderen
- Die Bewertung eigener Arbeit
- Die Bewertung ist Nebensache!
- Du bist, wer du sein willst
- Kaufe Maschinen, keine Dienstleistungen
- Maschinen sind Kapital, Dienstleistungen ein Grab
- Weitere Vorteile von Maschinen
- Fazit:
Jeder braucht es, keiner hat es, jeder will es, überall fehlt es. Das Phänomen, das am Ende des Geldes immer noch so viel Monat übrig ist, ist vor allem auch für uns Autofreaks und Tuner ein leidiges Thema...
Wie soll ich mir das bloß leisten?
subaru-shakedown.de/index.php?attachment/3941/Ich werde häufiger gefragt, wie ich mir meine Subaru- Projekte bei meinem überschaubaren, bestenfalls durchschnittlichen Gehalt nur leisten könne und wenn ich im Nachhinein eine genaue Rechnung über alle getätigten Ausgaben, die unter die Kategorie „Auto/ Subaru“ einzustufen sind, aufstelle, dann konnte ich diese Frage meist selbst nicht beantworten.Ich habe beim Aufbau meiner ersten WRC Replika viele Fehler gemacht und in der Rückschau sind viele davon auf falschen Umgang mit Geld zurückzuführen. Ok,„falsch“ ist vielleicht nicht das passende Wort, ich war schon immer recht sparsam und habe früh Prioritäten gesetzt,„ineffizient“ trifft es wohl eher.
Richtiger Umgang mit Geld
„Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen.Aber ich kann ´ne Gedichtsanalyse schreiben. In vier Sprachen“
Jeder kennt wohl diesen bekannten Tweet einer Schülerin. Doch es ist kein Zufall, dass diese Anprangerung des Schulsystems medial solch enorme Wellen schlug. Für mich sagte Nina da nichts Neues. Schon in meiner Schulzeit war das Thema Geld allgegenwärtig. Klar, man hat sich nicht über Aktien, ETF’s und CFD’s unterhalten, ich meine eher unbewusst und indirekt. So wurden Kinder bereits in der Grundschule ausgegrenzt, wenn sie die falschen Klamotten trugen oder keine Pokemon- Karten zum Tauschen hatten. Gerade Kinder sind in der Beziehung besonders grausam. Auch mein Vater regte sich ständig über die Prollkarren auf, mit denen einige anzugtragende Väter ihre Kinder in die Schule fuhren. Geld wird nie direkt thematisiert und doch spielt es überall eine Rolle und beeinflusst, ob wir nun wollen oder nicht, unser aller Leben. Der soziale Vergleich ist eine Ureigenschaft des Menschen. Wir können quasi gar nicht anders, als ständig unsere Situation mit unserem Umfeld zu vergleichen. Es wurmt uns evolutionsbedingt, wenn der Nachbar ein dickeres Auto fährt als wir selbst. Den einen mehr, den anderen weniger aber zumindest die Tendenz schlummert in uns allen.
Doch die Psychologie des Geldes soll hier nicht das Thema dieses Artikels sein. Ich beschäftige mich seit über einem Jahr intensiv mit dem Thema Finanzen und lese viel darüber. Gerade bin ich dabei, ein eigenes Buch darüber zu schreiben und als anwendbares Resultat meiner bisherigen Recherchen möchte ich dir heute einige Anregungen geben, wie du das Gesamterlebnis unser gemeinsamen Passion: Tuning/ Subaru/ Schrauben bei gleichem oder gar weniger Geldeinsatz effizienter gestalten kannst, um maximalen Luxus- und Lustfaktor zu erzielen. Doch wenn hinreichendes Interesse besteht, könnte ich mir durchaus vorstellen hier einen kleinen Blog zum Thema Finanzen einzurichten.
Alles eine Frage des Mindsets
Gehirn im Ruhemodus
Die effizientere Gestaltung deines Projektes beginnt in deinem Kopf. Die richtige mentale Einstellung kann viel bewegen. Du solltest Gedanken wie: „Einen
werde ich mir wohl nie leisten können“ oder „Die Invidia Catback kostet mich ein ganzes Monatsgehalt“ tunlichst meiden. Diese negativen Einstellungen werden dich demotivieren und dich langfristig auch frustrieren. Das sind keine Begriffe, die im Zusammenhang mit deinem Hobby fallen sollten oder? Doch neben Pessimismus und Frustration ist ein Aspekt noch viel verheerender: die Resignation.Der Satz„Einen
werde ich mir nie leisten können.“ Versetzt dein Gehirn in den Ruhezustand, ob du nun willst oder nicht. Dieser Satz ist eine Feststellung, die keine Handlung impliziert und damit indirekt auch eine Ausrede nach dem Motto: „Na wenn ich mir sowieso nie einen
leisten kann, brauche ich auch nicht weiter darüber nachdenken.“ Wer zu oft solche Sätze gebraucht, wird zunehmend in seiner Passivität gefangen werden.
Think positive!
Um dieser teuflischen Abwärtsspirale der Untätigkeit zu entkommen und deine Faulheit zu überwinden, musst du deine Gedanken einfach umformulieren. Mache aus der Feststellung „kann ich mir nie leisten“einfach die Frage „WIE kann ich mir das leisten“. Und schon gerät dein Gehirn ins Arbeiten: Es wird mit einer Frage konfrontiert, mit einem Problem dessen Lösung nun gezielte Strategien bedarf. Das alles mag zunächst trivial klingen und du denkst dir vielleicht „So ein Schwachsinn.“ Doch deine Glaubenssätze umzuformulieren ist der erste Schritt um deine Kreativität zu fördern, die Ketten deines Verstandes zu sprengen und so zu einem erfüllenden Hobby beizutragen. Von nun an heisst es also: „Wie kann ich mir den
leisten?“ und „Wenn ich jeden Monat den Betrag x- zurücklege, dann kann ich mir die Catback in y- Monaten leisten. Was kann ich also tun, um Betrag x zu erhöhen?“
„pay yourself first!“
Egoismus beim Bezahlen
subaru-shakedown.de/index.php?attachment/3942/„pay yourself first!“ Diesen Satz solltest du dir wie ein Mantra in dein Gedächtnis einhämmern. Du zahlst brav, meist zu Beginn des Monats, deine Miete, deine Telefonrechnungen,Strom, Versicherungen usw. usf. Du bist dir auch der Konsequenzen bewusst, wenn du es nicht tust. Doch sind all diese Zahlungen wirklich wichtig? Klar ohne Frage, denn sonst kommt früher oder später der Kuckuck und fährt dir grinsend dein Hobby mit quietschenden Reifen vom Hof noch ehe du die neue Dekat- Pipe verbauen konntest. Doch sind diese Zahlungen dir wichtiger also du selbst es dir bist? Oder noch drastischer formuliert: Sind dir diese Zahlungen wichtiger als dein Leben? Sicher nicht! Worauf ich hinaus will? Sicher man muss seine Rechnungen bezahlen aber vor allen anderen Ausgaben sollte man zunächst sich selbst bezahlen, mit mindestens ebenso großer Selbstverständlichkeit wie die anderen Rechnungen.
magische 10%- Regel
Von nun an legst du jeden Monat 10% deines Einkommens bei Seite! Noch besser: Such dir ein Tagesgeldkonto mit dem aktuell höchstmöglichen Zinssatz ohne laufende Kosten und richte einen Dauerauftrag in Höhe von 10% deines monatlichen Einkommens von deinem Giro- auf dein Tagesgeldkonto ein. Datiert an dem Tag, an dem du dein Gehalt bekommst, noch vor der Miete und vor allen anderen Nebenkosten. Das Tagesgeldkonto dient in erster Linie nicht dazu, Geld durch Zinsen zu vermehren (bei den aktuellen Zinsen ist das utopisch), es geht vielmehr darum, dein Konsumverhalten umzuerziehen. Denn ich hör dich schon bis hierher hinter meine Tastatur schreien: „ Was 10%?! Ich bin jetzt schon Pleite und es ist erst der halbe Monat rum!“ Doch das Tagesgeldkonto hat einen großen Vorteil: Es hat keine EC- Karte! Du kommst zwar jederzeit an das Geld ran, doch nur umständlich via Überweisungen. Mach deine Trägheit zum Vorteil!
Das ist ein Befehl!
Indem du deinem monatlichen Cashflow schon von vornherein 10% entziehst, zwingst du dich dazu, deine Ausgaben zu überdenken, du findest plötzlich Dinge, die dich unnütz Geld kosten und deren Einsparung keinerlei Einfluss auf deine Lebensqualität haben. Dieser Befehlston, den ich gerade anwende, ist absolut notwendig! Denn es ist völlig egal, ob diese 10% in deinem Falle nun 10, 100, 200 oder 500EUR bedeuten, es sind „nur“ 10% und ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass jeder, absolut JEDER in der Lage ist, diese 10% beiseite zu legen und dieser Befehlston und das Tagesgeldkonto zwingen dich dazu. PAY YOURSELF FIRST!
Gehaltserhöhungen, die keine sind..
Du hast das Phänomen nach einer Gehaltserhöhung sicher schon selbst beobachtet, bei mir war es am krassesten nach der Schulzeit:Ich bin direkt nach dem Abitur zur Bundeswehr gegangen. Als Schüler hatte ich zuletzt ungefähr 150EUR Taschengeld. Das ist recht viel im Hotel Mama und ich kam damit gut zurecht und hatte sogar Geld über, um an meinem damaligen Civic zu schrauben. Nachdem ich bei der Bundeswehr meine Seele verkauft hatte, stieg mein Monatsgehalt plötzlich von 150EUR sprunghaft auf ungefähr 1.200EUR Einstiegsgehalt.
…weil sie die Lebensqualität nicht langfristig steigern
Im ersten Monat wusste ich gar nicht wohin mit dem Geld, doch spätestens nach dem 2. Monat, einer Carbon- Haube, einem nigelnagelneuen K-sport Gewinde-
und einem neuen Laptop hatte ich wieder genau etwas zu wenig Geld, als ich eigentlich zum Leben bräuchte. Im Nachhinein war dieser Effekt verblüffend. Von einem Tag auf den Anderen verdiente ich plötzlich mehr als das 6-fache! Da müsste man doch denken, dass ich von da an lebte, wie ein König.Doch aus eigener Erfahrung weist du, dass dem nicht so war. Mit dem Einkommen steigen natürlich auch deine Ausgaben, sodass das Verhältnis zwischen Einkommen und Konsumzufriedenheit immer leicht negativ zu deinen Ungunsten ausfällt, völlig egal wieviel du verdienen wirst. Die Aussage „Ja mach ich später, wenn ich mal mehr verdiene“ könnt ihr euch also sparen, es ist eine Illusion! Die entscheidende Quintessenz dieses Abschnitts und der Reise in meine finanzielle Vergangenheit: Der enorme Mehrverdienst hatte, objektiv betrachtet, keinerlei langfristige Auswirkungen auf meine Zufriedenheit.
Von negativer zu (finanziell) positiver Motivation
Pay yourself first! Seitdem ich dieses Konzept der 10% verfolge, bin ich mit dem Blick auf das Tagesgeldkonto immer wieder erstaunt, wie schnell und wie viel Geld da zusammen kommt. Es macht richtig Spaß die steigende Zahl zu beobachten. Mittlerweile sind bei mir aus 10% schon 20% pro Monat geworden, ohne Einbuße an Lebensqualität und Luxus, allein durch smarten Konsum. Dieser Effekt hat bei mir auch noch einen weiteren nützlichen Nebeneffekt: Ich bin hoch motiviert, die Zahl auf dem Tagesgeldkonto kontinuierlich zu steigern. Diese Motivation war mir vorher vollkommen unbekannt. Früher war ich motiviert, meinen Kontostand am Ende des Monats auf 0 zu halten. Dies zu erreichen, ohne den Dispo zu nutzen, löste Glücksgefühle und die Bestätigung aus, gut kalkuliert zu haben. Wenn etwas übrig blieb, gönnte ich mir einen Luxusartikel, der in etwa der Summe entsprach, die übrig geblieben ist. Mit dem Tagesgeldkonto, habe ich diese „Motivation der schwarzen Null“ in eine „Motivation der größtmöglichen Zahl“ umgewandelt:
Die Macht des Kapitals
So gelang es mir, unnützen Konsum zu vermeiden, ohne das Gefühl gehabt zu haben auf etwas zu verzichten. Im Gegenteil, ich lebe jetzt glücklicher und zufriedener als jemals zuvor. Dieser innere Antrieb sorgt jetzt dafür, dass ich die Ausgaben für mein neues Subaru- Projekt genau abwäge und mittlerweile, trotz Motorrevision, eine Gesamtbilanz von nahezu Euro Null habe!!! Sicher, es stehen noch viele Ausgaben an und ich habe aktuell keinen Motor mehr und somit kein Auto das fährt aber ich erhielt eine Type-R Rohkarosse, Material für den Käfigbau und das unbezahlbare Know-how wie man Motoren revidiert bisher zum Nulltarif. So ist mir das magische Wunder gelungen, aus Nichts etwas zu schaffen. Zwar hat sich zwischenzeitlich Kapital bewegt, am Ende jedoch auch nicht –verrückt! Klar, ich bin meilenweit davon entfernt, ein Auto zu haben, das fährt. Die nächste große Investition in einen Motor steht an und reißt die Bilanz weit ins Negative, wie einst die Anschaffung der Basis. Doch warum sollte es mir nicht erneut gelingen, die Bilanz später wieder auf Null zu bringen? Mein Mindset und meine Kapitalrücklagen, die mich plötzlich extrem flexibel für Schnäppchen machen, begünstigen die Möglichkeit es schaffen zu können. Allein meine Kreativität und die trainierbare Fähigkeit, smart Probleme zu lösen, werden darüber entscheiden, wie die Bilanz am Ende aussehen wird.
Das klingt unglaublich…
…und jetzt beim Schreiben finde ich das auch immer noch! Bei meinem ersten Projekt hätte ich nie für möglich gehalten, dass man ein so kostspieliges Hobby fast zum Nulltarif betreiben kann und gleichzeitig ganz nebenbei auch noch zufriedener zu leben. Doch ich möchte keineswegs den heiligen Gral beschwören. Man muss ganz nüchtern betrachten, dass ich auch viel Glück hatte. Zum Beispiel hatte ich Glück, dass der Euro aktuell schwächelt und ich für fast alle meine Teile Abnehmer in der Schweiz fand. So konnte ich hohe Preise beim Verkauf erzielen. Doch meine finanzielle Situation (durch die 10% Regel!) ließ es auch zu, dass ich nicht sofort auf das Geld angewiesen war, ich deshalb nicht an den Erstbesten verkaufen musste und das Risiko einer Ratenzahlung mit einmonatiger Zufriedenheitsgarantie eingehen konnte. Wer Risiken eingeht, wird auch einen höheren Preis erzielen. Doch Risiko wäre kein Risiko, wenn es sich nicht ab und zu auch mal manifestiert. Es wäre auch ebenso wahrscheinlich gewesen, dass ich euch hier frustriert schreibe, wie ich über den Tisch gezogen wurde. Die Kunst liegt darin, die Risiken gut abschätzen zu können und sich so gut wie möglich gegen Eventualitäten (z.B. durch Verträge) abzusichern. Das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag muss stimmen.
Nimm dir Zeit, habe etwas Geduld
Wenn du die letzten beiden Absätze liest und versuchst, das auf deine gegenwärtige Situation zu adaptieren, wirst du sicher zu dem Entschluss kommen, dass das bei mir ein Einzelfall ist. Ist es auch! Es gibt keine „Get rich quick- Shemes“ es gibt keine Patentrezepte! Aber du machst den zweiten Schritt vor dem Ersten! Erst musst du deinen Mindset ändern und dir durch die 10%- Regel einen finanziellen Spielraum schaffen. Die geänderten Glaubenssätze werden deine Kreativität freisetzen und das Polster eröffnet dir ungeahnte Möglichkeiten. Du musst nicht mehr nach unmittelbarem Bedarf kaufen, sondern nach Schnäppchen und Gelegenheiten. Du wirst Wege sehen, die du vorher für undenkbar erachtet hast. „Boar, ist das günstig! Wenn ich nur das Geld hätte!“ oder „Ich brauch das Geld vom Verkauf des Motors, damit ich mir die Sitze von Mike kaufen kann.“ Diese Sätze sind Fesseln, die dich auf ausgetrampelten Pfaden festhalten. Auf ausgetrampelten Pfaden gibt es aber keine Erleuchtung. „Boar ist das günstig, das kauf ich sofort“ und „Ich kauf mir die Sitze von Mike, den Motor verkauf ich, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, auf Raten wenn nötig“ DAS ist wo wir hin wollen, Cash is King!
Do it yourself- Mehr Zufriedenheit durch Stolz!
Kreisläufe der Passivität vermeiden
„Das sind Profis, die können das besser als ich.“ Wer meinen Blog www.impreza-wrc.de damals verfolgt hat, der weis, dass ich vieles an meiner ersten Replika von so genannten Profis machen lassen habe. Ich wollte immer alles perfekt haben. Zwar bin ich handwerklich relativ geschickt und hätte mir das meiste handwerklich auch selbst zugetraut, doch war da immer dieser Gedanke: „Es muss perfekt sein.“ Ich hatte für die meisten Dinge zwar das theoretische know-how, praktisch habe ich es allerdings noch nie selbst gemacht und mein Auto schien mir schlicht zu schade, um es als Versuchskaninchen zu missbrauchen. Doch das ist ein weiterer Kreislauf der Passivität. Wo wenn nicht an meinem eigenen Auto, soll ich mir know- how aneignen?! Gerade wir Deutschen neigen zu Perfektionismus, wenn wir wissen, dass wir etwas zwar hinkriegen würden aber nicht perfekt, dann geben wir die Arbeit lieber in kompetentere Hände. Es wäre ja fatal etwas zu machen, das voraussichtlich nicht 100% erreicht oder?
Die Bewertung von Arbeit der anderen
Doch aus meiner eigenen Praxis stellte sich meist heraus, dass die vermeidlichen Profis auch weit davon entfernt waren, perfekt zu sein. Wer meinen Blog noch etwas genauer gelesen hat, wird nachvollziehen können, was ich meine. Zum Teil waren die Arbeiten katastrophal und oft gab es kleinere Makel. Doch diese Makel nagen an uns, warum? Weil diese Makel nicht von uns stammen, sondern von anderen, die wir eigentlich dafür bezahlen, dass wir ein makelloses Produkt erhalten. Doch das makellose Produkt ist, zumindest in der Tuningszene oft Interpretationssache und somit eine Utopie. An die Fehler der Anderen erinnern wir uns gerne während wir unsere eigenen Fehler ebenso gerne mal vergessen. Andere betrachten beim Blick auf unser Projekt ein wunderschönes Gesamtprodukt, wir selbst sehen jedoch nur: „Die Radläufe sind links und rechts nicht 100%ig symmetrisch“ ,„in dem Dekor sind zwei hartnäckige Blasen“ und „An der Innenseite des Tankdeckels ist ein Kratzer“. Langfristig kann uns das durchaus Unzufrieden machen.
Die Bewertung eigener Arbeit
Werden wir hingegen selbst tätig, wird das Endresultat ebenfalls nicht perfekt werden. Aber wir sind im Endeffekt stolz auf das Resultat unserer eigenen Arbeit. Hinter jedem Makel verbirgt sich plötzlich eine ganz eigene Geschichte und unsere Definition von Perfekt sinkt, weil unsere Ansprüche sinken. Das Betrachten des Gesamtprojektes erfüllt uns vielmehr mit Genugtuung, wenn wir wissen, dass wir allein dafür verantwortlich sind. In der Regel überträgt sich das auch auf den unvoreingenommenen Betrachter. Steht da ein nahezu makelloses Produkt zusammengekaufter Einzeldienstleistungen so wird oft getuschelt: „Der hat doch nichts selbst gemacht“, „Da steckt doch keine Liebe drin“ usw. Steht da aber ein Subi mit Ecken und Kanten, macht das den Besitzer automatisch sympathischer, den Wagen zu einem Unikat und die Tatsache, alles selbst gemacht zu haben wird wohl von vielen Leuten mit Respekt gezollt.
Die Bewertung ist Nebensache!
Doch was Andere denken und wo, was, wie bewertet wird ist letzten Endes nicht der Punkt. Schließlich ist Tuning eine Leidenschaft, ein Hobby, das uns in erster Linie Freude bereiten und uns mit positiver Energie versorgen soll. Die Frage ist also, wer ist am Ende glücklicher?
Einer der sich sein Traumwagen zusammengekauft hat und nur die individuellen Fehler anderer sieht? Oder der der durch das viele Herzblut, die investierte Zeit und pure Selbstverwirklichung eine emotionale Bindung zu seinem Wagen aufbaut und bei dem sich hinter jedem Makel eine eigene Geschichte verbirgt?
Wer ist am Ende im Hinblick auf das Humankapital reicher geworden? Derjenige, dessen Neukenntnisse sich auf Informationen wie: wo gibt’s den besten Lackierer/ Karosserie- / Motorbauer etc. beschränken oder jemand der gelernt hat selbst zu lackieren, zu schweißen, zu dengeln und zu schrauben?
Und nicht zuletzt: Wer ist im Hinblick auf das Geldkapital wohl ärmer geworden?
Ich möchte hier nicht werten oder abwerten, beides ist vollkommen legitim und man sollte beides respektieren. Ich selbst kenne auch beide Seiten der Medaille und habe sie durchlebt. Hier geht es nur um die Frage, wer ist am Ende Zufriedener? Entscheidet euch selbst, welche Schlüsse ihr zieht, wir können auch gerne in den Kommentaren darüber diskutieren
Du bist, wer du sein willst
Warum es meiner Meinung nach in Bezug auf Zufriedenheit und damit auch für die Effektivität der Ausübung seines Hobbys sinnvoller ist, alles selber zu machen anstatt auf Dienstleistungen zu vertrauen, habe ich in vorangegangenem Abschnitt bereits erläutert. Es geht auch nicht zwingend darum, alles selber machen zu müssen. Vielen fehlt einfach das handwerkliche Geschick und das ist auch vollkommen in Ordnung. Doch wenn du dir etwas auch nur annährend zutraust, dann ermutige ich dich dringlich dazu, es selbst zu machen!Wir leben heute in einer Welt, wo es einfacher ist denn je, sich selbst Wissen in nahezu jedem erdenklichen Bereich anzueignen. Auch dieses Projekt ist ausschließlich dafür gedacht, einen Wissenspool zu schaffen, der keine Subaru- relevanten Fragen offen lässt. In Zeiten von Youtube und Co gibt es für alles ausführliche und detaillierte Anleitungen und für diejenigen, die einen körperlich präsenten Lehrmeister brauchen, gibt es für fast alle Bereiche entsprechende Seminare, die wir übrigens demnächst auch für euch anbieten werden.
Kaufe Maschinen, keine Dienstleistungen
Das Prinzip „ do it yourself“ hat auch noch weitere ökonomische Vorteile:
Wer selbst macht, braucht Werkzeug! Halt ich korrigiere: Wer selbst macht, braucht gutes Werkzeug um die Frustrationsgrenze erheblich abzusenken und ich ergänze weiterhin: Wer selbst macht, braucht GUTES Werkzeug, GUTES Werkzeug heisst nicht zwingend NEUES Werkzeug. Vor allem was Großgerät wie Drehbänke, Biegemaschinen, Kompressoren oder Schweißgeräte angeht, findet man Profi- und Industriegeräte meist zu erschwinglichem Kurs bei ebay Kleinanzeigen und Co. Besser noch, wenn man Kontakte hat und in Opas alte, verstaubte Werkstatt blicken kann. Dort finden sich die allergrößten Schätze zu äußerst schmalem Kurs. Wer so vorgeht und mit offenen Augen durch die Welt läuft, der kann sich, den Platz natürlich voraus gesetzt, eine eigene Werkstatt mit geringem Kapitaleinsatz zusammenstellen, die keine Wünsche offen lässt und in der nahezu alles möglich ist. Hat man einen Freundeskreis von vielen Schraubern, so kann man sich auch absprechen um weitere Kosten zu sparen.
Maschinen sind Kapital, Dienstleistungen ein Grab
Wenn du dir ein Endprodukt kaufst, so bekommst du lediglich das Produkt. Das Geld, das du dafür aufbringst ist unwiederbringlich weg. Ein Wiederverkauf ist fast immer nur mir Verlusten möglich. Je länger du das Produkt besitzt, desto geringer wird in der Regel sein Wert. Wie du es auch drehst und wendest, im Endeffekt vernichten Endprodukte und Dienstleistungen dein Geld (wieder der Hinweis: Hier ist nichts wertend gemeint! Man muss sich solche Dinge nur mal bewusst machen).
Wenn du Maschinen kaufst, um selbst Produkte herzustellen, dann wird aus deinem Geld Kapital. Du wirst plötzlich in die Lage versetzt, selbst Endprodukte und Dienstleistungen zu produzieren. Auch wenn dies vordergründig nur für den Eigenbedarf geschieht. Je länger du die Maschine besitzt, desto wertvoller werden die Produkte, die damit entstehen (Lerneffekt bei häufiger Benutzung). Dein Humankapital (Wissen) nimmt zwangsläufig zu. Natürlich sollte jedem klar sein, dass dem ganzen Grenzen gesetzt sind. Dass man sich ein
, Bremsen etc. nicht selber bauen sollte, das versteht sich von selbst und das sei hier nur am Rande erwähnt. Aber schaut man sich einmal auf dem Markt um, so gibt es in der Tuningszene zahllose Produkte, einfache Dinge die wahnsinnig teuer sind, keinerlei Sicherheitsrelevanz haben, oft schlecht verarbeitet sind und mit einer vernünftigen Ausrüstung leicht selbst herzustellen wären.
Weitere Vorteile von Maschinen
Maschinen sind zudem relativ wertstabil und ihr könnt diese jederzeit verleihen. Es muss ja nicht für Geld sein aber bei jemand etwas gut zu haben, kann unendlich mehr wert sein. Maschinen versetzen euch außerdem in die Lage, eure Kreativität auszuleben, zu tüfteln, Dinge einfach auszuprobieren, wer weis, vielleicht bringt ihr es bei einem Produkt vielleicht zur Meisterschaft oder ihr entwickelt ein neues, kleines, triviales Gadget und es finden sich Abnehmer dafür? Wenn wir uns an unsere Nullbilanz von oben erinnern, so können Maschinen einen deutlichen Beitrag dazu leisten, euer eigentlich sündteures Hobby später einmal zu amortisieren. Viele Firmen, deren Dienstleistungen ihr heut ein Anspruch nehmt, sind genau aus dieser Philosophie heraus entstanden. Das Risiko dabei ist gering. Schließlich habt ihr nicht vor eine Firma zu gründen, es geschieht quasi nebenbei und wenn nicht, na und? Ihr wolltet doch nur euer Hobby bedienen oder?
Fazit:
Ich möchte nochmal ganz deutlich betonen, dass ich mit diesem Text nicht polarisieren möchte und keine Äußerung wertend gemeint habe. Ich wollte dir lediglich einige Denkanreize setzten, die deinen Blick einmal weg von den ausgetretenen Pfaden richtet. Es würde mich freuen, wenn du diese Denkansätze als eine Art Machete begreifst, ein Werkzeug, dass es dir ermöglicht, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.Doch du müsst dir deinen eigenen Weg durch den Jungel schlagen.Also lass es mich ausrufen: "Raus aus der Komfortzone!" Werde endlich aktiv und entdecke neue Möglichkeiten! Lasst uns diese Wege zum Teil gemeinsam beschreiten, lasst uns unsere Erfahrungen austauschen, von unseren Fehlern einander berichten und von den Fehlern anderer lernen. So lässt sich auch viel Zeit und bares Geld sparen
Puh, das war wieder ein etwas längerer Artikel zu einem, wie ich finde, sehr wichtigen Thema. Er enthält bewusst einige provokante Thesen und es würde mich freuen, diese mit euch noch im Anschluss zu diskutieren. Wenn euch das Thema finanzielle Freiheit interessiert, bin ich gerne gewillt euch in Form eines Offtopic- Blogs hier im Shakedown einen kleinen Exkurs zum Thema Finanzen zu geben.;) Wer an Büchern zum Thema interessiert ist, dem kann ich hier gerne noch eine Liste von Buchempfehlungen anhängen.
Wer mehr zu dem Thema lesen möchte, der kann gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen:
In Eigenverantwortung zu einem erfüllten Leben
Angenehme Fahrt weiterhin
Euer Basti aka Mugen Racer
Kommentare 3
katty262
Schöner Artikel, selber 2 Jahre Ehrenamtlich in der Schuldenbelastung tätig gewesen. Ich werde auch immer mit Unverständnis angeschaut wenn ich sage; Geld interessiert mich nicht, mich interessiert was ich damit machen kann. Und Machen heisst für mich nicht einfach kaufen sondern Zeit für ein Erlebnis zu haben. Ja ich könnte es mir heute leisten eine Woche lang jeden Tag auf der Nordschleife rum zu düsen, einen Satz Reifen und Bremsen zu plätten.
Leider habe ich die Zeit aber nicht dafür und somit bleibt das Geld bei mir. Den Menschen fehlt es eigentlich nicht an Geld sondern an Zeit um mit Ihrem Geld (egal wie viel) etwas an zu fangen was sie auch nachhaltig zufrieden macht.
Iim diesem Sinne
katty262
SubiX
Nach einem langem Arbeitstag so ein Beitrag zu lesen war echt anstrengend.
Aber super geschrieben und bringt einen echt zum Grübeln.
Hab mal gerechnet, lege nur 7 % auf die Kante.
BaSTI
na immerhin, damit lässt sich arbeiten